Kanalnetz der Gemeinde Ense

Bei Entwässerungssystemen wird zwischen Mischkanalisation und Trennkanalisation unterschieden.

Mischkanalisation bedeutet, dass Schmutzwasser und Regenwasser zusammen durch einen gemeinsamen Kanal fließen. Da von den Kanälen und Kläranlagen aus wirtschaftlichen und technischen Gründen nur eine bestimmte Abwassermenge aufgenommen werden kann, ist es erforderlich, an bestimmten Stellen in der Mischwasserkanalisation so genannte Regenentlastungsanlagen anzuordnen.

Bei diesen Entlastungsanlagen wird der Teil des Abwassers, der bei Regenfällen nicht mehr in der Kanalisation abgeleitet werden kann, unter festgelegten Bedingungen einem Gewässer zugeleitet oder in Regenbecken zwischengespeichert und zeitverzögert zur Kläranlage abgeleitet. Nur bei sehr starken Regenfällen kommt es zu einer solchen Einleitung in Gewässer. Das Kanalnetz der Gemeinde Ense besteht zu 60% aus Mischkanalisation. Insgesamt sind im Mischentwässerungssystem der Gemeinde Ense acht Regenüberläufe(RÜ) vorhanden. Der Kanalbetrieb der Gemeinde Ense betreibt zwei Stauraumkanäle. Der Lippeverband betreut einen Stauraumkanal.  Der Ruhrverband überwacht acht Stauraumkanäle.

Die Trennkanalisation stellt getrennte Kanäle für Schmutzwasser und Regenwasser bereit. Das Schmutzwasser wird im Klärwerk gereinigt. Das Regenwasser wird, wenn es von Flächen aus Wohngebieten stammt oder nur gering verschmutzt ist, in das nächstgelegene Oberflächengewässer (Bach, Teich o. ä. ) eingeleitet. Bei stärkerer Verschmutzung muss es vor der Einleitung in einem Regenklärbecken vorgereinigt werden. Das ist bei Gewerbe- und Industriegebieten der Fall (derzeit ein Regenklärbecken=RKB). Das Kanalnetz der Gemeinde Ense besteht zu 40% aus Trennkanalisation. Damit die Gewässer hydraulisch nicht überlastet werden, wird das Regenwasser häufig in so genannten Regenrückhaltebecken(RRB) zwischengespeichert und langsam dem Gewässer zugeführt. Der Kanalbetrieb der Gemeinde Ense betreibt derzeit vier Regenrückhaltebecken.

Da das Regenwasser direkt in ein Oberflächengewässer eingeleitet wird, darf natürlich kein Schmutzwasser in die Regenwasserkanalisation eingeleitet werden. Umgekehrt belastet falsch in die Schmutzwasserkanalisation eingeleitetes Regenwasser und Grundwasser unnötig die Kläranlage, was zu erhöhten Strom- und Chemikalienverbrauch sowie erhöhten Abwasserabgaben beiträgt.

Diese vermeidbaren Mehraufwendungen führen unweigerlich zu einer Gebührenerhöhung, die jeder Bürger mit zu tragen hat. Die Dichtheit der Kanalisation, auch auf den Privatgrundstücken, hat somit einen hohen Stellenwert.

Aus welchen Entwässerungssystemen setzt sich das Kanalnetz der Gemeinde Ense im Einzelnen zusammen?

Mischwasserkanäle: rd.  68 km
Schmutzwasserkanäle: rd. 20 km
Regenwasserkanäle: rd. 28 km
Druckrohrleitungen: rd. 4 km

Das Kanalnetz (Hauptkanäle) der Gemeinde Ense ist somit rund 120 km lang.

Die folgenden Daten geben an, wann sind die Kanäle in der Gemeinde Ense gebaut worden sind:

 

Vor 1960

rd. 3 % der Kanäle

1961 bis 1970

rd. 23 % der Kanäle

1971 bis 1980

rd. 21 % der Kanäle

1981 bis 1990

rd. 19 % der Kanäle

1991 bis 2000

rd. 24 % der Kanäle

2001 bis 2015

rd. 10 % der Kanäle

Aus den Baujahren lassen sich Rückschlüsse auf die Aufgaben des Kanalbetriebes der Gemeinde Ense ziehen: Die öffentliche Kanalisation muss laufend überprüft und gereinigt werden. Wenn nötig, führt die Gemeinde Ense Reparaturen und Sanierungen durch.

Ihre Ansprechpersonen

Herr Uwe Schürmer

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Herr Frank Sörries

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