Haus Füchten

Haus Füchten ist ein, im Westen des Gemeindegebietes stehendes, Herrenhaus. Das zweigeschossige Haus mit seinen Wirtschaftsgebäuden liegt östlich der Ruhr nahe dem Ortsteil Hünningen. Es wurde vermutlich im 17. Jahrhundert erbaut und 1726 durch den Anbau eines Kapellenflügels erweitert. Seit Mitte der 1980er Jahre befindet sich das Schloss in Privatbesitz.

Die damals an diesem Ort befindliche Burg, wurde erstmals 1298 erwähnt, als das Lehen an den Ritter Goswin von Soest vergeben wurde. Caspar Diedrich von Droste zu Erwitte ließ die Burg um 1700 abtragen und ein Schloss am Berghang errichten. 1726 erweiterte Ernst Dietrich Anton von Droste zu Füchten das Gebäude um einen Kapellenflügel.

1834 erwarb der Gutsherr und Erbsälzer zu Werl Josef Caspar von Mellin Haus Füchten.  Mellin war Gründer der Mellin’schen Stiftung, welche nach seinem und dem Tod seiner Ehefrau Freiin Sophie von Fürstenberg, im Jahr 1860, ins Leben gerufen wurde. Mellin hinterließ sein gesamtes Vermögen einer privaten Stiftung für mildtätige Zwecke, die in den Räumlichkeiten des Hauses Füchten eine Ackerbauschule einrichtete. Armen Knaben und Waisenkindern konnte so eine Ausbildung zu Ackerbauern und Forstwirten ermöglicht werden. Nach einigen Jahren musste die Schule allerdings wegen der schlechten Verkehrsanbindung wieder geschlossen werden. Mitte der 1980er Jahre veräußerte die Stiftung das Anwesen an einen Privatmann, in dessen Besitz sich das Herrenhaus noch heute befindet.

Über eine Barockbrücke aus dem Jahr 1698 erreicht man den wappengekrönten Eingang des Haupthauses mit seiner zweiläufigen Freitreppe. Im großen Saal im ersten Obergeschoss, der reich mit figürlichen und ornamentalen Stuckaturen geschmückt ist, finden Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt.

Unmittelbar vor der Zufahrt zum Herrenhaus verlaufen zwei bedeutsame Radwege, der Ruhrtal Radweg in Richtung Ruhrgebiet (Westen) und Sauerland (Süden) sowie die Panorama Route als Teil des Möhnetal Radweges (Osten).