Liebe Enserinnen und Enser,
die Zeit der coronabedingten Einschränkungen dauert weiter an. Als Licht am Ende des Tunnels haben wir nun endlich einen uns Hoffnung machenden Impfstoff, der als entscheidender Schritt aus der Corona-Pandemie gelten dürfte.
Um diesen wichtigen Schritt so gut wie möglich bewältigen zu können, erhalten die Enser Seniorinnen und Senioren unsere Unterstützung bei der Vereinbarung eines Impftermins. Die Seniorinnen und Senioren können sich diesbezüglich an die Gemeindeverwaltung wenden, welche anschließend die Termine im Impfzentrum in Soest vereinbaren. Ein besonderer Dank gilt hierbei den ehrenamtlichen Helfern und Mitgliedern der Hilfe-in-Ense, des Ense-Mobils und des DRK-Ortsvereins Ense. Dieses ehrenamtliche Engagement ermöglicht es uns zusätzlich, die entsprechenden Bürgerinnen und Bürger mithilfe eines Fahrdienstes zum Soester Impfzentrum zu befördern. Darüber hinaus betreibt die Gemeinde Ense mithilfe des ehrenamtlichen Engagements des DRK-Ortsvereins Ense, der Stern Apotheke in Bremen sowie den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr das Corona-Testzentrum in der Hubertushalle in Niederense. Dieses Testzentrum soll dazu beitragen, mögliche Infektionen frühzeitig zu erkennen, sodass weitere Infektionsketten durchbrochen werden können. Auch hier gilt den ehrenamtlichen Unterstützern ein herzlicher Dank für ihr tolles Engagement. Es ist schön zu sehen, dass in der Gemeinde Ense auch in schwierigen Zeiten der Gemeinschaftsgeist gelebt und ein Zusammengehörigkeitsgefühl vermittelt wird.
Auch wenn die Corona-Pandemie aktuell sowohl medial als auch im Bewusstsein vieler Menschen im Vordergrund steht, gibt es für die Gemeinde Ense auch außerhalb dieses Themenkomplexes viele weitere wichtige Themenfelder. Ein Beispiel hierfür ist die klimaneutrale Energiegewinnung durch unsere Windkraftanlagen in Ense. Die Landesregierung hat kürzlich einen Gesetzentwurf vorgelegt, wonach der Abstand von Windenergieanlagen zu Wohnbebauungen auf 1000 Meter und der Abstand von Repowering-Anlagen zu Wohnbebauungen auf 720 Meter erhöht werden soll. In Ense hätten solche Regelungen der Landesregierung massive Auswirkungen, da nahezu alle Enser Windenergieanlagen in mittelbarer Zukunft wegfallen würden und auch unser positiver Beitrag zu einer umweltfreundlichem Zukunft in Gefahr geraten könnte. Zudem würde ein nicht unerheblicher Anteil der Stromlieferungen für den -unter anderem in der Elekromobilität begründeten- steigenden Strombedarf in Deutschland aufgegeben werden, da wir durch erneuerbare Energien mehr Strom erzeugen, als in unserer Gemeinde durch Industrie und Haushalte verbraucht wird. Im Angesicht dieser Tatsachen kann der Gesetzentwurf der Landesregierung meiner Meinung nach nicht die richtige Lösung sein, weshalb ich mich zum Beispiel in Form eines offenen Briefes bei Ina Scharrenbach -der Bauministerin des Landes Nordrhein-Westfalen- für einen anderen Weg stark gemacht habe. Ich befürworte eine Gemeindeöffnungsklausel, welche mit einer 3H-Regelung verbunden wird. Diese 3H-Regelung besagt, dass ein Windrad mindestens um das dreifache seiner Höhe von der nächsten Wohnbebauung entfernt sein muss. Mithilfe dieser Klausel und 3H-Regelung könnten die Kommunen selber entscheiden, wo und wie etwaige Anlagen gebaut werden. Hierbei geht es mir jedoch nicht darum, weitere Standorte in Ense zu realisieren, sondern die jetzigen Standorte zu sichern und durch kluges Repowering mit den Bürgern eine für beide Seiten verträgliche Lösung zu finden. Das Fortbestehen der Enser Windenergieanlagen und Repowering-Anlagen ist elementar, um die gesteckten Ziele einer ökologischen Energiegewinnung realisieren zu können, weshalb mir diese Thematik besonders am Herzen liegt.
Das Coronavirus macht leider auch vor Veranstaltungen wie der Ausbildungsmesse in Ense (AmiE) keinen Halt, weshalb die Messe leider schon im letzten Jahr abgesagt werden musste. Das Team der Koordinierung der beruflichen Orientierung an der Conrad-von-Ense-Schule hat daher in Zusammenarbeit mit dem Initiativkreis Ense und der Gemeinde Ense ein neues Konzept für die AmiE im Jahr 2021 entwickelt, sodass die Ausbildungsmesse dieses Jahr digital stattfinden wird. Dieses tolle Konzept bietet sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch den Unternehmen eine große Chance. Die Schülerinnen und Schüler können sich digital über die verschiedensten Berufsfelder informieren und müssen nicht auf eine Ausbildungsmesse verzichten, während die Unternehmen die Möglichkeit haben, ihre Ausbildungsbereiche vorzustellen und auf ihre Ausbildungsstellen aufmerksam zu machen. Deshalb werden sich die Unternehmen mithilfe eines Videos vorstellen und über ihre Ausbildungsberufe informieren. Die AmiE wird dieses Jahr am 17.04.2021 stattfinden und die entsprechenden Videos werden an diesem Tag auf den verschiedenen Kanälen der Conrad-von-Ense-Schule und der Gemeinde Ense veröffentlicht. Ich wünsche den Schülerinnen und Schülern spannende Einblicke in die unterschiedlichen Ausbildungsberufe und freue mich, wenn die ein oder anderen Kontakte geknüpft werden können.
Die ersten 100 Tage meiner Amtszeit als Bürgermeister der Gemeinde Ense sind nun schon vergangen und ich fühle mich in meiner neuen Umgebung sehr wohl. In Zukunft werden auf uns viele Aufgaben warten, die es gilt anzupacken. Arbeitsansätze sind zum Beispiel der demografische Wandel, Leerstände in Ense, Bebauungsflächen für Industrie und Wohnbereiche und auch soziale Fragen werden im Mittelpunkt stehen. Ein Ziel welches mir zusätzlich besonders am Herzen liegt, ist die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern unserer Gemeinde, was für die Umsetzung des Gemeindeentwicklungskonzeptes unabdingbar ist.
Für all diese Themen und Aufgaben steht mir ein kompetentes, freundliches und hilfsbereites Team im Rathaus zur Verfügung.
Ich wünsche Ihnen trotz der aktuellen Situation schöne Osterfeiertage.
Rainer Busemann
Bürgermeister